Das Laternenvolk kennt seinen Ursprung in dem historischen Amt des Laternenanzünders, der in früheren Zeiten Abend für Abend durch die Stadt lief, die Strassenlaternen entzündete und so die dunklen Strassen in mollig warmes Licht tauchte. Sobald Öle, Fette und Gas als Brennmittel aus der Mode gerieten und schliesslich auch die Entzündung aller Strassenlampen automatisiert wurde, ist dieser schöne Beruf jedoch verloren gegangen. Was viele nicht wissen ist, dass die überzeugtesten und talentvollsten Laternenanzünder nie aufgehört haben sich auf ihre Weise mit dem entzünden von Licht zu beschäftigen. Da sie im Grunde nicht mehr gebraucht wurden, taten sie sich schon damals zusammen und leben seitdem fröhlich und erfinderisch als herumziehendes Volk von Licht-Experten. Das Laternenvolk ist immer fleißig und am liebsten beschäftigt im Dunkeln. Das perfekte Licht machen ist keine Kleinigkeit aber noch immer eine wichtige Aufgabe! Das Völkchen hat einen total eigenen Lebensstil, der nichts zu tun hat mit Zweckmäßigkeit, aber alles mit Licht. Die Arbeiten, die sie verrichten, um nach total eigener Logik die schönsten Lichter, Laternen und Leuchten zu schaffen, sind oft lustig und unerwartet, und manchmal sogar geradezu rührend. In diesem Sinne ist das Laternenvolk und ihre Leuchtkaravane eine schmunzelnde Abbildung des Menschseins: Der Suche nach dem Licht im Dunkeln, nach Geborgenheit und Wärme. Wobei wir uns mit unserem Erfindungsgeist und Ideenreichtum teilweise gut voranbringen, aber teilweise auch auf erkennbare Weise immer wieder selbst im Weg stehen.
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